Das ca. 1200-Seelen Dorf liegt genau zwischen Fulda und Würzburg an der A 7. Durch die Schenkung der "Magd Christi" Mima an das Kloster Fulda wurde im Jahre 796 der Name Thulba  erstmals urkundlich erwähnt.

Er leitet sich von dem germanischen "dulbo" ab und bedeutet in etwa "Siedlung im Graben" oder "Siedlung im Tal". In der Umgebung ist Thulba auch als "Klössethul" bekannt, was auf Hochdeutsch "Kloster Thulba" heißt. (Quelle: "1200 Jahre Thulba - Geschichte und Geschichten" von Adalbert Köhler).

Die Einwohner werden von den umliegenden Dorfbewohner auch "Basebinner" genannt, was auf Hochdeutsch Besenbinder bedeutet. Der Ursprung kommt von der früheren Beschäftigung der Thulbaer Bauern, die im Winter das Handwerk des Besenbindens ausübten. Die Qualität der Thulbaer Reisigbesen war in der Region bekannt. Diese Tradition erlebte ebenfalls bei der Jubiläumsfeier eine Renesaunce, wie sich durch die Gründung des Besenbindervereines gezeigt hat. Die Kunst des Besenbindens wird auch im Thulbaer Bauernlager durch Friedolin Thomas praktiziert. Er gibt auch in VHS-Kursen sein Wissen an andere weiter.

Im Jahre 811 wurde mit dem Bau der Kirche (Urpfarrei) begonnen. Die Einweihung erfolgte am 2. Mai 816.

1127 Bau des Klosters. Gleichzeitig wurde die neue Kirche St. Lambert (romanische Basilika) gebaut.

Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster zerstört.

1627 beginnt die Geschichte der Propstei, heute Wohnung des Pfarrers und Grundschule, ohne Kloster.

1802 Säkularisierung

1816 kommt Thulba zu Bayern

1978 erfolgte die Eingemeindung zum Markt Oberthulba

Ursachen des Aufstandes
Steigende Abgaben an den Lehensherrn und die schwere Last der Fronarbeit brachten die Bauern an den Rand der Existenz. Jagd und Fischfang waren ihnen gänzlich verboten und nur ein Privileg der jeweiligen Herren. Leibeigen zu sein, mit geringem Besitzstand, das verwehrte Recht auf Bildung und vieles mehr, trieben die Bauern in den Aufstand.

Bauernaufstand in Thulba
Aufgrund massiven drängens des Auraer Bauernhaufens (Aura an der Saale), auf die Thulbaer Bauern, besetzten diese am 26.04.1525 das Kloster von Thulba und vertrieben die ansässigen Nonnen.

Am 27.04.1525 zwingen die Bauern aus dem Thulbaer und Auraer Haufen die Hammelburger durch Androhung der Verwüstung ihrer Felder, zur Teilnahme am Aufstand.

Auch die Thulbaer Bauern nehmen am 25.05.1525 an der Belagerung der Thüngenburg auf dem Sodenberg teil. 1400 Bauern ausgestattet mit Dreschflegeln, Sensen, Mistgabeln, Hacken, Knüppeln, Spießen und primitiven Schießeisen, berennen bis zum 05.06.1525 erfolglos die Burg.

Der Aufstand endet am 08.06.1525 mit mehr als 10000 umgekommenen fränkischen Bauern in der Region.
 
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