Bei der Zehntabgabe erhält der Zuschauer tiefe Einblicke in das damalige Leben der Bauern und des Lehensherren. Bei bis zu 12 realitätsnahen Szenen, versuchen die Bauern ihren Amtmann zu hintergehen um so den Zins zu senken.

Da ist ein ehrfürchtiger Bauer mit seiner Frau, die immer wieder versucht, zwischen Amtmann und ihrem Mann zu vermitteln, um so ihren Zehnt nicht noch höher werden zu lassen.

Bei der folgenden Szene erlebt man eine geschwätzige Frau mit ihrem Gatten. Er darf nur sprechen wenn es seine Frau erlaubt. Zuletzt stellt man dieses Weib mit einer Schandmaske an den Pranger.

Gefolgt von zwei Müllergesellen, die den Amtmann betrügen wollen. Sie mischen andere Stoffe unter das zu liefernde Mehl um es zu strecken.

Ein vom Schicksal gezeichneter Bauer mit seinem nichtsnutzigen Sohn, dem der Amtmann seine Felder nimmt  und einem anderen zum bewirtschaften überträgt. Er konnte den geforderten Zehnt nicht bringen.

Drei Schwestern, die ohne Eltern ihren Hof bewirtschaften. Damit der Hof eine Zukunft hat, soll die älteste  Zwangsverheiratet werden.

Einem selbstbewussten erfolgreichen Bauern, der dem Amtmann die Felder der erfolglosen abschwatzen will.

Der Trunkenbold, der am Vorabend noch beim Ochsenwirt war, sein Geld vertrunken und seine Naturalien eingetauscht hatte, landet schließlich im Turm.

Der Hafner, welchem der angeblich schlecht gebrannte Ton zerschlagen wird.

Die Leineweberin die als "Kräuterhexe" beschuldigt wird und es gerade noch schafft dem Amtmann zu entkommen.

Und zu guter Letzt, die Witwe mit ihren vielen Kindern, die wie die Orgelpfeifen ihren Zehnt beim Schaffner abliefern. Sie überzeugt den Amtmann mit ihren weiblichen Reizen, dass er später am Abend noch bei ihr vorbeikommt, um sich von „ ihrer Not“ zu überzeugen.
 
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